Mit freundlicher Genehmigung des Gleiberg-Vereins, www.burg-gleiberg.de
Vermutlich um das Jahr 1000 errichtete Graf Friedrich I. aus dem Hause Luxemburg eine erste Befestigungsanlage auf dem 308 m hohen Basaltkegel. Die Grundmauern des viereckigen Wohnturms sind erhalten geblieben. Friedrich I. und seine Nachfolger begründeten die Dynastie der Grafen von Gleiberg. Aufgrund ihrer engen verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Mächtigen des Deutschen Reichs dürfte Burg Gleiberg vor allem im 11. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der "großen" Politik gespielt haben. So war z.B. die vermutlich auf dem Gleiberg geborene Schwester Friedrichs I., Kunigunde, mit Kaiser Heinrich II. (1002-1024) verheiratet. 1103 wurde die Burg durch den späteren Kaiser Heinrich V. (1106-1125) teilweise zerstört. Die Zerstörung und die Teilung von Burg und Grafschaft vor 1150 führten dazu, dass die politische und militärische Bedeutung sank. Als Reaktion auf beide Ereignisse errichteten die letzten Grafen von Gleiberg einerseits in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts den heute die Burganlage beherrschenden 30 m hohen Bergfried, andererseits 1151 die nahe gelegene Wasserburg Gießen, die zur Keimzelle der gleichnamigen Stadt wurde.
anno 1561
anno 1631
anno 1849
anno 1853
anno 1865
Das alte Backhaus
Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte im Juni 1646, also zwei Jahre vor Beendigung des 30jährigen Krieges, zur Zerstörung fast der gesamten Oberburg (mit Ausnahme des Bergfrieds) und der Dachstühle der Unterburg. Die Burg Gleiberg verlor endgültig ihre militärische Bedeutung und die ihr noch verbliebenen Funktionen. Eine dendrochronologische Untersuchung im April 2002 ergab, dass alle Balken der Dachstühle der Unterburg zwischen 1651/52 und 1653/54 als Bäume gefällt wurden.Die 1652-54 neu bedachten Gebäude der Unterburg wurden nach 1646 kaum noch bewohnt. In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts verbrachten die Grafen von Nassau immer wieder einige Tage oder Wochen im Jahr auf der Burg, um nach dem Rechten zu sehen, Huldigungen ihrer Untertanen des Gleiberger Landes entgegenzunehmen oder in den Gleiberger Forst zur Jagd zu reiten.